„Schlau kombiniert, Detective!" Da die Gästehäuser in der Regel von Organkäufern bewohnt wurden, die sich von ihrer Operation erholten, war das Bett zwar mit Rüschen, Decken und Kissen eingedeckt, aber es handelte sich eindeutig um ein Krankenhausbett, und Sullivan hatte Celluci die Fesseln angelegt, mit denen diese Betten in der Regel für den Notfall ausgestattet sind. „Ich habe letzte Nacht eine Probe Ihres Blutes in einem Labor untersuchen lassen, und auch wenn Ihr Cholesterinspiegel leicht erhöht ist, sind Sie doch insgesamt ein kerngesunder Mann."
„Unter anderen Umständen wäre das jetzt eine gute Nachricht." Celluci mußte den Nacken in einem sehr schmerzhaften Winkel verdrehen, um die Frau nicht aus den Augen zu lassen, aber schließlich gelang es ihm, und er konnte zusehen, wie sie ihrem Koffer einiges an Gerätschaften entnahm. Die durchsichtigen Plastikbeutel, an denen ebenfalls durchsichtige Schläuche befestigt waren, kamen ihm durchaus vertraut vor, und als die Ärztin diese am Tischende ablegte, so daß einer der Beutel in der Luft baumelte, wurde ihm auch klar, worum es sich hier handelte: um Plastiksäcke zum Aufbewahren von Blut. „Oh mein Gott..."
Dr. Mui sah auf Mike hinunter und schüttelte den Kopf. „Schauen Sie mich doch nicht so an, als sei ich eine Vampirin oder so, Detective! Ihr Blut wird einem sehr guten Zweck dienen."
Einem sehr guten Zweck? Mit einem Mal war Mike klar, daß für ihn kein Vorteil darin lag, so zu tun, als wisse er nichts. „Bluttransfusionen vor der Organtransplantation, damit der Körper die Niere besser annimmt?"
„Genau." Mehr wollte die Frau freiwillig nicht sagen. Schweigend ging sie weiter ihren Vorbereitungen nach.
Mike hatte schon oft Blut gespendet, bei vielen verschiedenen Gelegenheiten, aber diesmal konnte er seinen Blick nicht von der Nadel wenden. Sie sah aus, als sei sie mindestens zwölf Zentimeter lang und dick wie ein Strohhalm. Er zuckte zusammen, als die Ärztin die Innenseite seines Ellbogens mit Alkohol abrieb und versuchte, seinen Arm so weit es ging aus der Nähe des bedrohlichen Gummischlauchs zu entfernen.
„Es muß nicht wehtun", erklärte die Frau, die die Nadel bereits gezückt hielt. „Aber es kann. Wenn Sie sich bewegen, muß ich vielleicht zwei oder drei Versuche machen, ehe ich die Vene finde."
„Zwei oder drei Versuche?" fragte er und sah zu, wie die Nadelspitze sich senkte. „Wenn das so. ist, kann ich, glaube ich, stillhalten."
„Sehr klug von Ihnen."